Was wäre die Waldkircher Fasnet ohne das Kläppern?! Schon ab Mitte Januar hört man in den dämmergrauen Morgenstunden auf Straßen und Gassen vereinzelt das Klappern der Kläpperle, mit dem sich die Kinder auf ihrem Schulweg für die kommende Fasnet einstimmen. Man muss ja schon frühzeitig trainieren, wenn man in ein paar Wochen beim Kläpperlewettbewerb eine gute Note bekommen oder gar Kläpperlekönig(in) werden will. Das Kläppern ist nämlich ein traditioneller Waldkircher Fasnetsbrauch, der außerhalb nur noch in den drei Narrenstädten Gengenbach, Haslach und Radolfzell geübt wird. Die Kläpperer stecken dabei zwei Klanghölzer zwischen Zeigefinger, Mittelfinger und Ringfinger und schlagen diese im Rhythmus von einem dreifachen Tremolo und drei Viertelschlägen zusammen. Damit kann man die Fasnetslieder rhythmisch begleiten oder auch als "Soloschlagzeuger" fasnächtlichen Lärm erzeugen, der mittels der Kläpperle allerdings durch Kunst und Rhythmik maßvoll gebändigt wird. Es gehört immerhin ein gewisser Trick der Armbewegung dazu, den nicht jeder beherrscht - und manche lernen' s nie.
Wer als Erwachsener nach Waldkirch kommt und hier noch das Klappern erlernen will, wird schon seine Schwierigkeiten damit haben, und dem und jenem fliegen bei den ersten Versuchen die Hölzer aus den Fingern. Die Kinder dagegen bekommen schnell den richtigen Dreh heraus und werden später noch als Oma und Opa ihren Enkeln das Klappern beibringen. So haben es schon viele eingesessene Waldkircher gelernt. Während der französischen Besetzung haben auch Franzosenkinder das Kläppern gelernt, wozu die Väter die Kläpperle selbst hergestellt haben.
Der Höhepunkt ist dann der Kläpperlewettbewerb, bei dem die Entscheidung am Nachmittag des "Schmutzigen Dunschdig" fällt. Diesem Spektakel voraus geht der Wettbewerb im Kindergarten. Von dort ziehen schon am Vormittag die Vorschulkinder mit ihren Betreuer/innen durch die Straßen und führen im geschmückten Leiterwagen ihr Kläpperlekönigspaar durch die Stadt. Beim Kläpperlewettbewerb der Schüler spielt sich ein heißes Ringen um den Endsieg ab; denn viele sind darin so perfekt, dass die Preisrichter bei ihrer Entscheidung ganz schön ins Schwitzen kommen. Die Besten werden dann am Abend gekrönt: Aus den Grundschulen der Kläpperleprinz und die Kläpperleprinzessin, aus den weiterführenden Schulen der Kläpperlekönig und die Kläpperlekönigin.
Schwarzenberghalle
Propsteistraße
Bitte während dem Wettbewerb leise die Halle betreten!