Schmutziger Dunschdig

Fasneteröffnung, anschließend Hemdglunkerumzug

Der "Schmutzige Dunschdig" ist der höchste Feiertag im fasnächtlichen Jahr. Der Name kommt nicht daher, weil dieser Donnerstag "schmutzig" wäre, sondern weil schon zu alten Zeiten an diesem Tag die Fasnetsküchli im Schmutz gebacken wurden, und "Schmutz" ist ein alter alemannischer Ausdruck für "Fett". Heute gibt es an diesem Tag dazu noch Wurst und Wecken nach dem Hemdglunkerumzug. Aber fangen wir von vorne, d. h. am hereinbrechenden Abend an: Aus allen Häusern der Stadt strömen die Hemdglunker auf den Marktplatz, wo sie durcheinander hüpfen und springen und großen Lärm vollführen: Buben und Mädchen, Erwachsene und Kleinkinder, alle im weißen Nachthemd mit Zipfelmütze, und Eltern mit ihren Babys, die aus den bunt verkleideten Leiterwagen fragend in die unverständliche Welt hinausschauen, zwängen sich durch die krakeelende Menge. Inzwischen hört man immer lauter die Stadtmusik herankommen, welche das Kläpperlekönigs- und -Kläpperleprinzenpaar hinter dem Kläpperlegeneral im Triumphzug herbeigeleitet. Jetzt tritt der Narrenbüttel auf den angestrahlten Balkon des Rathauses und singt sein Eröffnungslied.

 

Wohl oder übel sieht der Bürgermeister ein, dass er die Macht während der närrischen Tage verloren hat und übergibt für diese Zeit dem Vogt den großen Stadtschlüssel, weil dieser mit seinem Narrenrat ab sofort das Regiment der Stadt übernimmt. So waltet der Narrenvogt auch gleich seines Amtes und verkündet allem Volk, dass die Fasnet beginnt:

 

E hohe Fierdig im ganze Johr

isch de Schmutzig Dunschdig - sell isch wohr!

Weil hit beginnt e frohi Zit

für jungi un für alti Lit.

Ab hit de Vogt isch Euer Meischder,

der Vorstand aller Narregeischder.

D' Minischder in siem Narrestaat

des sinn die Lit vum Narrerat . . .

Als Vogt der Zunft Krakeelia

Erklär ich: D' Fasnet goht jetzt a!


Vom Zeremonienmeister werden anschließend die Namen der Kläpperlemajestäten ausgerufen, worauf diese mit goldenen Kronen aus Kläpperle gekrönt werden. Wie schon beschrieben, geben sie von hier aus die Probe ihres hohen Könnens ab. Darauf stimmen die Stadtpäperer den Narrenmarsch an, und die Menge formiert sich zum Umzug durch die Stadt. Voraus zieht die stattliche Anzahl der jungen Bajasse, dahinter kommt die Stadtmusik, die Narreneltern mit den gekrönten Häuptern, und hinter Vogt und Narrenrat schiebt sich johlend und klappernd der Strom der Hemdglunker: Ein spektakuläres Erlebnis für Einheimische und Fremde, welche die Straßen säumen oder aus den Fenstern winken! Überall wird der Umzug von den Zuschauerm mit "Narri-Narro" begrüßt. Wenn die Hemdglunkerschar wieder auf dem Marktplatz angekommen ist, werden die Teilnehmer einzeln an den Ständen hindurchgeschleust, wo ein jeder, klein und groß, Wurst und Wecken erhält, die nach alter Tradition von den hiesigen Metzgern und Bäckern gestiftet werden.

 

Wie wenn die Hemdglunker schon lange keine Wurst mehr gesehen hätten, reißen sich alle Hände danach; denn was man an der Fasnet geschenkt bekommt, schmeckt zehnmal besser als auf Mutters Tisch.

Weit über 2000 Würste wurden schon gezählt, die an diesem Abend ausgeteilt wurden.

Langsam ebbt das Meer der Menschen ab, aber das Narrentreiben setzt sich in Gruppen noch lange durch die Straßen fort.

Veranstaltungsort

Rathaus Marktplatz
und danach im ganze Städtle.

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